Tierische Mitbewohner - Der Kick fürs Gedächtnis
Jetzt ist es wissenschaftlich bewiesen: Wer sich über längere Zeit mit Haustieren beschäftigt, stärkt sein Denkvermögen. Ein kleines Plädoyer für Pudel, Perserkatzen und Papageien.
Waldi, Luna oder Hasso machen uns in Sachen Lebensfreude einiges vor. Sie toben über die Wiese, apportieren schwanzwedelnd Stöckchen oder würden sich von uns Zweibeinern am liebsten stundenlang mit Streicheleinheiten verwöhnen lassen. Das doppelt Schöne daran: Der Funke kann überspringen! Haustierbesitzer sind oft glücklichere Menschen, sagt sogar die Forschung.1
Jetzt haben Wissenschaftler:innen aus den USA einen weiteren Grund gefunden, sich häufiger mit den treuen Mitbewohnern zu beschäftigen: Ältere Menschen, die regelmäßig den Stubentiger kraulen, mit dem Dackel Gassi gehen oder mit Piepmatz Hansi reden, stärken nachweislich ihre geistige Fitness und beugen Gedächtnisverlusten vor.
Dieses Fazit2 zogen die amerikanischen Expertinnen und Experten, nachdem sie sechs Jahre lang Daten von Haustierbesitzern sowie Personen ohne tierischen Anhang durchforstet hatten. In diesem Untersuchungszeitraum ließen sie die Studienteilnehmer:innen außerdem verschiedene kognitive Tests machen. Spannendes Resultat: Die häufige Beschäftigung mit tierischen Mitbewohnern wirkt sich positiv auf die verbale Gedächtnisleistung aus, also das Erinnern von Wörtern, Zitaten oder ausformulierten Sachverhalten.
Weniger Stress, besseres Gedächtnis
Die Forschenden aus den USA haben die Gründe für diese kognitiven Pluspunkte nicht näher unter die Lupe genommen. Doch sie gehen davon aus, dass der Faktor Stress eine entscheidende Rolle spielt. Weil das Beschäftigen mit Mieze, Rex oder Nemo entspanne und von Sorgen ablenke, so die Studienautorinnen und -autoren, wirke sich das vermutlich auch positiv auf die Leistung des Gehirns aus.
Die Studie zeigt also, dass vieles dafür spricht, sich ein Haustier zuzulegen. Doch als generelle Empfehlung sprechen die Autor:innen das bewusst nicht aus. Überlegen Sie selbst, ob Sie und Ihre Familie die volle Verantwortung wirklich und ununterbrochen für einen neuen Liebling tragen wollen und können. Haben Sie dafür die nötige Tierliebe, Zeit, Wohnung und Gesundheit? Bedenken Sie, dass ein Hund auch viel Geld kostet. Fest steht: Sollte er bei Ihnen einziehen, hält er Sie auf Trab, bei Laune und Ihren Geist rege!
1 https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17439760.2016.1257054
2 https://news.ufl.edu/2022/02/pet-ownership-study/
Bildquelle: GettyImages g-stockstudio