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(K)ein Männerleiden - Brustkrebs trifft nicht nur Frauen
Der gefürchtete Tumor trifft meist Frauen. Doch auch das vermeintlich starke Geschlecht kann daran erkranken. Was das für Diagnose und Therapie bedeutet
Beim Thema Brustkrebs denkt fast jeder automatisch an Frauen. Und das ist auch richtig, denn 99 Prozent aller von Brustkrebs Betroffenen sind tatsächlich weiblich. Pro Jahr erkranken in Deutschland allerdings auch etwa 700 Männer. Für die Wenigen, die es tatsächlich trifft, ist das in jeder Beziehung problematisch. Da es für Männer keine Programme für die Früherkennung gibt, entdecken Mediziner:innen diese Fälle meist erst im fortgeschrittenen Stadium. So liegt die Überlebensrate unter der von Frauen: 77 Prozent der Männer leben nach fünf Jahren noch im Vergleich zu 87 Prozent der Frauen.
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Doch warum bekommen Männer überhaupt Brustkrebs? Das liegt daran, dass auch sie – wenn auch sehr wenig – Brustgewebe haben. Bis zur Pubertät nämlich ist die Brust von Jungen und Mädchen nahezu identisch. Erst unter dem Einfluss weiblicher Hormone beginnen bei den Mädchen Milchgänge, Drüsen-, Binde- und Fettgewebe zu wachsen. Anlagen für Milchgänge finden sich auch bei Jungs. Hier nehmen dann später fast alle Brustkrebserkrankungen ihren Ursprung, da diese Zellen besonders anfällig für die Entwicklung von Tumoren sind.
Symptome wie bei der Frau
Ausgelöst wird die Erkrankung durch das weibliche Sexualhormon Östrogen, das auch im männlichen Organismus in geringer Menge vorkommt. Starkes Übergewicht, hoher Alkoholkonsum und zu wenig Bewegung, aber auch Lebererkrankungen können den Östrogenspiegel erhöhen. Daneben können spezifisch männliche Ursachen wie Hodenhochstand, eine Hodenentzündung oder eine Gynäkomastie, also die Vergrößerung der Brustdrüsen, das Risiko erhöhen. Die Symptome zeigen sich ähnlich wie bei Frauen: Knoten und Entzündungen im Brustbereich, verhärtete oder vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle. Fließt Flüssigkeit aus der Brustwarze oder zieht sich eine Brustwarze ein, kann das ebenfalls auf einen Tumor hindeuten. Ultraschall und Mammographie sowie eine Gewebeprobe geben dann Aufschluss.
Diagnostizieren die Fachleute einen Tumor, entfernen sie in der Regel das gesamte befallene Gewebe und überprüfen die Lymphknoten der Achselhöhle, ob sie mit betroffen sind. Je nach Tumor ist zudem eine Strahlen-, Chemo- oder Antikörpertherapie ötig. Und wie bei Frauen gilt: Je früher die Diagnose nd je umfassender die Therapie, umso höher sind die Chancen zu überleben.