Ärztliche Früherkennung
Hautkrebsscreening, Darmspiegelung und Mammographie sind Untersuchungen zur Früherkennung bestimmter Krankheiten, deren Kosten die gesetzliche Krankenversicherung ab einem bestimmten Alter übernimmt. Der Vorteil dieser ärztlichen Checks: Veränderungen können so meist früh erkannt und besser behandelt werden. Diese Früherkennungsuntersuchungen gibt es als Kassenleistungen:
Frauen ab 20: Früherkennung Gebärmutterhalskrebs
Bevor die Untersuchung beginnt, beraten Gynäkologen Frauen im Alter zwischen 20 und 22 einmalig zum Thema Früherkennung bei Gebärmutterhalskrebs. Bei der jährlichen Vorsorge untersuchen sie schließlich die äußeren und inneren Geschlechtsorgane und nehmen einen Abstrich vom Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhalskanal. Die dort gewonnenen Zellen werden im Labor mikroskopisch auf Veränderungen geprüft. Sollte das Ergebnis auffällig sein, findet ein Beratungsgespräch über das weitere Vorgehen in der Praxis statt.
Frauen ab 30: Früherkennung Brustkrebs
Bei dem jährlichen Frauenarztbesuch tasten die Ärzte die Brüste und die örtlichen Lymphknoten unter den Achseln ab und geben Frauen eine Anleitung, wie sie selbst Knoten erkennen können. Sollten sie Auffälligkeiten spüren, werden weiterführende Untersuchungen veranlasst und das weitere Vorgehen besprochen.
Frauen und Männer ab 35: Allround Check-up
Ab jetzt gilt: Alle zwei Jahre können Männer und Frauen ihren Körper auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen untersuchen lassen. Dazu nehmen Ärzte Urin- und Blutproben und untersuchen diese auf Cholesterin- und den Blutzuckergehalt. Weiterhin besteht der Anspruch auf ein Hautkrebsscreening. Viele Krankenkassen bieten die Hautkrebsfrüherkennung jedoch bereits ab 20 Jahren an. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
Männer ab 45: Früherkennung Prostatakrebs
Beim jährlichen Besuch tastet der Urologe die äußeren Geschlechtsorgane, also Penis und Hoden, ab und untersucht über den Enddarm die Größe und Beschaffenheit der innenliegenden Prostata. Weiterhin prüft er die örtlichen Lymphknoten auf Vergrößerungen und befragt die Patienten nach möglichen Veränderungen im Körper.
Frauen ab 50: Früherkennung Brustkrebs
Bis zum Ende des 70. Lebensjahres erhalten Frauen ab 50 alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammographiescreening in einer zertifizierten medizinischen Einrichtung. Das Screening enthält neben einer gezielten Anamnese auch die Röntgenuntersuchung der Brust. Die Frauen werden über das Ergebnis informiert - bei einem auffälligen Befund gibt es weitere Untersuchungen, wie z.B. per Ultraschall oder mit einer Gewebeprobe.
Frauen und Männer ab 50: Früherkennung Darmkrebs
Zunächst informieren Internisten und Gastroenterologen Männer und Frauen über Ziel und Zweck der Darmkrebs-Früherkennung. Bei dieser wird die mitgebrachte Stuhlprobe auf nicht sichtbares (okkultes) Blut untersucht und die Ergebnisse in der Praxis besprochen.
Frauen und Männer ab 55: Früherkennung Darmkrebs inklusive Darmspiegelung
In einem Beratungsgespräch klären Ärzte Patienten und Patientinnen über die Darmspiegelung (Koloskopie) auf. Vor der Spiegelung müssen sie ihren Darm vollständig entleeren. Bei dieser führen die Fachärzte über den Enddarm eine kleine Kamera in den Darm ein, um so Veränderungen aufzuspüren. Entdecken sie Polypen, entfernen sie diese in der Regel direkt mithilfe einer kleinen Schlinge. Experten empfehlen, die Darmspiegelung mindestens alle zehn Jahre zu wiederholen.
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